03/03/2025 0 Kommentare
Lobgesang und die kleinen Schritte vorwärts
Lobgesang und die kleinen Schritte vorwärts
# Tansania AK

Lobgesang und die kleinen Schritte vorwärts

Bei unseren Wanderungen "durch die Banane" konnten wir einfache längliche Holzkästen beobachten, die in den Bäumen hingen. Es waren Bienenstöcke, die wilde Bienen einfingen. Eine lange Tradition im Chaggaland hier am Kilimanjaro. Das wurde von einer unserer Partnergemeinden aufgegriffen. In Zusammenarbeit mit Bienenzüchtern aus Berlin entwickelte sich ein eindrucksvolles Projekt: Bienenzucht in Woongo. Stachellose Bienenvölker wurden in vierzig Stöcken angesiedelt, die Struktur für bis zu 500 Bienenvölkern wurde angelegt. Bienenfreundliche Bäume und Sträucher wurden rund um die Anlage gepflanzt. Alles war möglich durch eine Spende von Berliner Bienenzüchtern, die wir im Auftrag übergaben. Einige Männer kümmern sich um die Pflege und nach nur vier Monaten gab es die erste Ernte von 5 Bienenstöcken, insgesamt 15 Liter. Als "Woongo Sweety Drops" soll der Honig in Zukunft verkauft werden.

Was das mit unserer Schule zu tun hat? Jede Familie im Dorf Woongo soll in Zukunft zwei Bienenstöcke bekommen. Das bedeutet eine neue Einkommens- und Ernährungsquelle. "Ich kann nicht vor hungrigen Mägen predigen", erklärte Pastorin Peris Thumbi.
Die Arbeit unserer Pastoren in den Gemeinden ist umfassend: die arme Bevölkerung abholen und ihnen Hoffnung geben. Dazu gehört auch der Stipendienfond, den wir den Gemeinden dank eurer Spenden zur Verfügung stellen. Und dazu gehört auch unsere Schule, die immer mehr Schüler aufnehmen kann, die es besonders schwer haben: Carolin, deren Mutter gestorben ist, der Vater ist Gelegenheitsarbeiter. Sie wird Elektrikerin. "Das ist meins", erklärte sie uns. Oder Samsan, die Mutter lebt vom Vater getrennt, er hat versucht, seine zwei Töchter zu vergewaltigen. Das Mädchen ist daran fast zu Grunde gegangen. Mit unserem Stipendium fängt sie die Schneiderausbildung an und kann geschützt in unserem Internatsgebäude leben. Oder Nickson und Gerald, beide kommen aus kinderreichen Familien, die nur vom Einkommen ihres Ackers leben. Geld für Ausbildung ihrer Kinder können sie mit bestem Willen nicht aufbringen. Sie sind jetzt dank unseres Stipendienfonds im ersten Lehrjahr für Elektriker, die Nesthäkchen der Schule.

So fügt sich unsere Schule ein in das Bestreben der vier Pastoren: Kirche als Hoffnungsträger für die Armen zu sein. Seit wir hier die ersten Gelder für den Stipendienfond übergeben haben, konnte unsere Schule bereits drei neue Schüler aufnehmen.
Die unmittelbar sichtbaren Erfolge, die Honigernte und die neuen Schüler, machen auch uns hoffnungsvoll. Und in den Gottesdiensten zeigt sich die Hoffnung und die Freude der Menschen jedesmal sehr deutlich: die Lobgesänge der Chöre sind überwältigend.
Tansania AK/R. Pfriem
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