Integration und Arbeit mit Gehörlosen

In unserer Einrichtung findet Integration für Kinder mit Behinderungen statt. Seit 1995 betreuen wir in unserer Kita in Berlin Friedenau auch gehörlose bzw. hörgeschädigte Kinder.

Die Integrationskinder besuchen alters- und entwicklungsentsprechend eine der vier Elementargruppen.

Ihnen steht zur pädagogischen Förderung und Betreuung zusätzlich zur Gruppenerzieher/in pädagogisches Fachpersonal zu, die Facherzieherinnen für Integration. So ermöglichen wir den Kindern mit Behinderung mit nichtbehinderten Kindern gleichberechtigt aufzuwachsen. Wir stehen für eine Pädagogik der Nichtausgrenzung. Das bedeutet, dass nicht das Defizit oder die Einschränkung durch die Behinderung im Vordergrund steht, sondern dass die Kinder mit all ihren Stärken, Wünschen, Interessen und Liebenswürdigkeiten an dem Leben in der Kita teilhaben. Unser Ziel ist es, dass alle Kinder lernen, miteinander Beziehungen aufzubauen.

Grundlage unseres Integrationsgedankens ist neben der Förderung der Kinder mit Behinderung, dass die Kinder ohne Behinderung lernen, Formen von Anderssein zu akzeptieren, Verständnis aufzubringen und andere nicht an äußeren Erscheinungsformen zu messen.

Das Konzept der Kita ist so gestaltet, dass Kinder mit Behinderungen ihren Platz und ihre Entwicklungschancen haben, z.B. erhalten sie einmal wöchentlich die Möglichkeit zur speziellen Förderung in einer Kleingruppe während des Tagesablaufs. Dabei wird auf die individuellen Bedingungen der Kinder im Einzelnen eingegangen.

Zum Alltag der Integration in unserer Kita gehört auch die Zusammenarbeit mit dem Vdk Wilmersdorf und den jeweiligen Therapeutinnen der Kinder. Therapieangebote, wie z.B. Logopädie, Physio - oder Ergotherapie finden in der Kita in der Regel mit Begleitung der Facherzieherinnen für Integration statt.

Eltern werden bei der Auseinandersetzung mit der Behinderung ihres Kindes begleitet und unterstützt. Zur Entwicklung des Kindes finden in regelmäßigen Abständen Gespräche zwischen Kita, Vdk und Eltern statt. In den wöchentlichen Dienstbesprechungen stehen Information und Austausch über die Kinder mit Behinderung regelmäßig auf der Tagesordnung.

Die Rolle der Facherzieherinnen für Integration ist im gesamten Team klar definiert, ebenso wie die Aufgabenteilung zwischen ihr, der Leiterin und der Gruppenerzieher/in. Sie ist Ansprechpartnerin für die Mitarbeiter/innen, die Eltern des Kindes mit Behinderung und für die Therapeutinnen.

Die Facherzieherinnen für Integration arbeiten in der Gruppe des Kindes mit Behinderung mit der Gruppenerzieher/in zusammen. Beide Erzieher/innen sind Ansprechpartner/innen für alle Kinder. Die Facherzieherinnen richten ihr Augenmerk besonders auf die Kinder mit Behinderung und unterstützten sie im Gruppenalltag.

Sie verstehen sich als "Brückenbauerin" zur Kindergruppe, zu der Gruppenerzieher/in und zum Team.

Sie beobachtet das Kind mit Behinderung, dokumentiert die Beobachtungen und erstellt einen individuellen Förderplan. Dieser wird mit der Gruppenerzieher/in und der Therapeutin abgestimmt. Die Fachkräfte für Integration haben genaue Kenntnisse über das jeweilige Kind. Sie kennen den Entwicklungsstand und die Auswirkungen der Behinderung auf die kindliche Entwicklung, sie kennen das Spielverhalten und die Spielentwicklung und wissen um die Interessen und Kompetenzen des jeweiligen Kindes.

Sie fördern das Kind mit Behinderung durch Begleitung in Freispielsituationen, geben Hilfen bei pädagogischen Gruppenangeboten, unterstützen integrative Spielprozesse, vermitteln zwischen Kindern mit und ohne Behinderungen und begleiten im Alltagsgeschehen. Sie unterstützen die Interessen und Stärken des Kindes mit Behinderung.