
29/06/2025 0 Kommentare
Bericht von der Klausur des Gemeindekirchenrats, 20.-22. Juni 2025
Bericht von der Klausur des Gemeindekirchenrats, 20.-22. Juni 2025
# Gemeindekirchenrat

Bericht von der Klausur des Gemeindekirchenrats, 20.-22. Juni 2025
Am Wochenende 20.-22. Juni 2025 kam der Gemeindekirchenrat zu seiner jährlichen „GKR-Rüste“ zusammen, auch in diesem Jahr wieder im Tagungshaus des Diakonievereins Zehlendorfs e.V.. Nicht jedoch – wie im vergangenen Jahr – mit einem Referenten, sondern mit vielen Themen, für die sonst bei den Sitzungen kaum Zeit bleibt, die aber dennoch eine intensivere Meinungsbildung erfordern.
Die Klausur begann mit einer Evaluation der Vorhaben seit der letzten Rüste. Realisiert wurden: Wichtige Vorhaben im Bereich des Gottesdienstes (Erstellung eines Liturgie-Flyers, die begleitende Arbeit der Arbeitsgruppe für das veränderte Gottesdienstangebot), die Ehrenamtlichen-Gewinnung (Neuordnung des Ehrenamtsportals auf der Homepage, aktualisierte Einladungen im Blog und in den Schaukästen) und eine bedarfsorientierte Präsentation des seelsorglichen gemeindlichen und kirchlichen Angebots. Die Kooperation mit dem Kirchenkreis im Bereich der Konfirmandenarbeit hat sich im ersten Jahr bewährt (Teamer-Fortbildungen und Konfis-on-Tour Angebot). Die Bildung des Pfarrsprengels wurde im Februar abgeschlossen; im Verlauf der Rüste besprach der GKR eine Gegeneinladung an den GKR der Philippus-Nathanel Gemeinde. Die Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit – vor allem im Bereich der sozialen Medien – ist auf dem Weg. Die Planungen für einen im Februar 2025 durchzuführenden Workshop: „Offene Kirche“ konnten mangels vielfacher Beanspruchungen leider nicht in die Tat umgesetzt werden, bleiben aber „auf der Agenda.“ Mit Freude und Dankbarkeit blickt der GKR auch auf die positiven Entwicklungen im Bereich der Seniorenarbeit zurück. Das vor einem Jahr entwickelte Konzept hat sich sehr gut bewährt.
Wichtigster Punkt am Samstagvormittag war sodann die Vorbereitungen der im November stattfindenden GKR-Wahlen und hier vor allem die herausfordernde Arbeit der Gewinnung von Kandidierenden. Die bisherige öffentlichen Image-Kampagne, viele Gespräche und Kontaktaufnahmen zu Kandidierenden münden nun in eine neue Phase. Der GKR möchte dafür zu einer Abendveranstaltung am 18. Juli 2025 ab 18 Uhr auf dem Kita-Hof einladen. „Auf den Geschmack kommen - GKR-Sommergrillen für Interessierte und Kandidierende“ In geselliger Runde soll es Gelegenheit geben, entspannt zusammenzukommen. Die Einladung gilt für alle, die sich für ein zukünftiges Engagement im Gemeindekirchenrat interessieren.
Am späten Samstagnachmittag stand das Thema „Kirche und Politik“ auf der Tagesordnung. Hintergrund ist, dass die Gemeindeleitung immer wieder konkret mit Themen, Anfragen, Veranstaltungen zu tun hat, die das politische Engagement von Kirche und Gemeinde betreffen: Bei welchen politischen Veranstaltungen ist die Gemeinde aktiv dabei? Wir verhalten wir uns zu parteipolitisch bezogenen Themen, Einladungen? Wie sieht es mit öffentlichen politischen Statements „der Kirche“ aus? Ist die äußere Einmischung „der Kirche“ in politische brisante Themen wichtig oder sollte Kirche sich da raushalten und sich auf Seelsorge und Gottesdienst konzentrieren? Wer äußert sich denn überhaupt, wenn da von „der Kirche“ die Rede ist?
Wichtiger als ein konkretes Ergebnis war die intensive, engagierte Diskussion zu diesem Thema, das offenbar einen Nerv getroffen hat. Vielleicht haben sich am Ende aber zwei prinzipielle Erkenntnisse erschlossen: 1. Gerade auf der regionalen und kommunalen Ebene wird „Kirche und Politik“ immer lebensnah und konkret und hier kann man nicht von vorneherein das Politische ausschließen. Alles kann politisch werden und wir als Gemeinde erfahren die Wirkungen des Politischen an der Basis, in der Lebenswelt nicht nur unserer Gemeindeglieder, sondern auch im gesamten Kiez. Hier haben wir eine öffentliche Verantwortung als „organisierte“ Christinnen und Christen. 2. Konkrete politisch motivierte Positionen, Entscheidungen und Meinungsbildungen setzen eine Diskussion vielfältiger Meinungen, Kenntnis der Sache und eine Entscheidung voraus. Im Bereich der Kirche können das die Leitungsgremien, die Synoden oder von der Kirche beauftragte Gremien sein. Selten werden bei brisanten Themen Entscheidungen einfach sein und einstimmig. Jede politische Äußerung in Bereich von Kirche und Gemeinde sollte diese Entscheidungsprozesse transparent machen
Am Samstagabend beschäftigten sich die Ältesten mit der landeskirchlichen „Kontaktjahr“-Kampagne – „Kennen wir uns schon? – Initiative zur Stärkung der Mitgliederkommunikation 2025/2026.“ Vor allem das „Herzstück der Aktion“, der „Kurzbesuch bei Mitgliedern“ wurde kritisch diskutiert. Die Erfahrungen mit Besuchen in unserer Gemeinde zeigen, dass sie ein hohes Maß an organisatorischer Vorbereitung, kommunikativer Schulung und eine solide Auswertung erfordern und nicht für eine einmalige Aktion geeignet sind. Eine konstruktive Aufnahme des Kampagnenziels sieht der GKR in einem Gemeindebrief an alle Gemeindeglieder. Hier gibt es gute und praktische Erfahrungen mit drei Initiativen in den letzten fünf Jahren. Im Zusammenhang mit dem geplanten Fundraisung-Projekt zur Sanierung unserer Kirche im kommenden Jahr sollten die für die Kampagne zur Verfügung stehenden Mittel im Kirchenkreis in Anspruch genommen werden.
Nach einem Sonntagmorgengottesdienst ging es am letzten Tag noch um das zukünftige Fundraising-Projekt für die ab 2027 anstehende Sanierung unserer Kirche. Die Ältesten verständigten sich auf eine Projektplanung in Anlehnung an das erfolgreiche Orgel-Frei! Projekt 2020/21. Start soll im ersten Quartal 2026 sein. Zum Immobilienthema gehörte eine aktualisierte Information der Gemeinde über das im Herbst 2022 beschlossene Gemeindebauprojekt. Letzter Punkt der Beratungen war die Information und Verständigung über einige wichtige Aspekte der Umsetzung des im Grundsatz im März 2025 beschlossenen Präventionskonzepts. Vor allem das Verfahren des Umgangs mit dem erweiterten polizeilichen Führungszeugnis ist wichtig. Die Erfahrung anderer Gemeinden zeigt, dass hier Sorgfalt und Klarheit der Informationen wichtig sind.
Claudia Bühler / Peter Martins
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