Bericht von der Herbstsynode des Ev. Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg, 15.-16. November 24

Bericht von der Herbstsynode des Ev. Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg, 15.-16. November 24

Bericht von der Herbstsynode des Ev. Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg, 15.-16. November 24

# Gemeindekirchenrat

Bericht von der Herbstsynode des Ev. Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg, 15.-16. November 24

Die zweimal jährlich tagende Kreissynode ist die Versammlung der Kirchengemeinden und der kreiskirchlichen Einrichtungen. Ihr gehören die gewählten Vertreter und Vertreterinnen der Kirchengemeinden, der Mitarbeitenden im Pfarrdienst, gewählte Vertreter und Vertreterinnen der beruflich Mitarbeitenden in den kreiskirchlichen Einrichtungen und durch den Kreiskirchenrat berufene Mitglieder an.

Entscheidungen, Debatten der Kreissynode am 15./16. November

SYNODENTAG 1: Die Tagung begann mit einen Gottesdienst im Kirchsaal des Margarete-Draeger-Hauses auf dem Campus des Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg. Pfarrerin Barbara Neubert vom Berliner Missionswerk predigte und übergab die Re-Zertifizierungen für Kirchenkreis und Apostel-Paulus-Gemeinde als „Fairer Kirchenkreis“ und „Faire Gemeinde“.

Superintendent Michael Raddatz führt im Gottesdienst die Mitarbeitenden Hümeyra Cibik, Amelia Schneider und Julian Schnorr in den Dienst des Ev. Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg ein. Kreiskantor Sebastian Brendel begleitet musikalisch.

Stadträtin Saskia Ellenbeck betont die gemeinsamen Fragen von Kirche und Bezirk

Dr. Saskia Ellenbeck, Bezirksstadträtin für Ordnung, Straßen, Grünflächen, Umwelt und Naturschutz, berichtet in ihrem Grußwort an die Synodalen über die politischen Fragen, die das Bezirksamt  momentan beschäftigen. Dabei betonte sie das gemeinsame Anliegen von Kirchenkreis und Bezirk, im ernsthaften Ringen gute Lösungen zu finden. Die Evangelische Kirche zeige Verantwortung und biete Räume für Widerspruch und Diskurs, betonte sie vor den Synodalen. Besonders erfreut zeigte sie sich von den Lebensmelodien, die in die Welt strahlen. „Es ist schön, dass so Haltung und Menschlichkeit gezeigt werden.“     

Superintendent Michael Raddatz berichtet über die Entwicklungen im Kirchenkeis Tempelhof-Schöneberg in dem vergangenen halben Jahr. Hier können sie seinen Bericht vor der Synode nachlesen.

Der Ausschussvorsitzende Klaus Meinig bringt den Stellen- und Haushaltsplan 2025 ein. Verschiedene Begriffsunterscheidungen wie strategisches Gebäudemanagement und Immobilienmanagement verwirrten die Synodalen. Das Verhältnis von Pflichtaufgaben, freiwilligen Auftragsaufgaben und freiwilligen Aufgaben sind im Immobilienwerk momentan noch in Klärung.  

Der Stand der Rücklagen wurde von der Synode erfragt. Es werden bisher kaum Rücklagen des Kirchenkreises genutzt. Die Zinserträge aber werden komplett zur Finanzierung von Arbeit und Personalstellen übernommen. Klaus Meinig gibt der Synode bekannt, dass er aus persönlichen Gründen nach 13 Jahren Vorsitz im Haushaltsausschuss nicht mehr (Wahl ist 2026) kandidieren wird.  

SYNODENTAG 2: Mit einer Andacht von Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein, gemeinsam gestaltet mit Kantor David Menge, beginnt der zweite Synodentag.

Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann berichtet über die politischen Entwicklungen

Im Grußwort vor der Synode spricht Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann über das, was den Ev. Kirchenkreis und den Bezirk verbindet. Er zeigte sich dankbar für die vielen gemeinsamen Kooperationen beispielsweise beim Familienzentrum Tempelhof und betonte, dass man gemeinsam der momentanen Herzlosigkeit entgegen treten wolle.

Noch mehr Augenmerk in der Gesellschaft wünscht er sich bei der Integration Geflüchteter, die über Jahre in Gemeinschaftsunterkünften leben. Als Bürgermeister besucht er regelmäßig Flüchtlingsunterkünfte. Es brauche Menschen, die aufsuchend tätig sind, das sei für eine gelingende Integration wichtig. „Mit Ausgrenzung werden keine gesellschaftspolitischen Probleme gelöst“, betonte Jörn Oltmann.

Das Thema Einsamkeit wird in Zukunft beim Ehrenamtsbüro des Bezirkes angesiedelt sein und ist ein gemeinsames Thema von Bezirk und Kirche. Bei der Kooperation „Gedenkfeier für einsam Verstorbene“ geschieht diese Zusammenarbeit bereits.  

Auch bei der Frage der Bewirtschaftung von Immobilien hält Jörn Oltmann noch mehr Kooperation zwischen Ev. Kirche und dem Bezirk für möglich. Der Bezirk fehlten die Immobilien, die Kirchengemeinden haben Räume und Häuser, die Kapazitäten haben.

Im Gespräch mit Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein

Im Anschluss interviewte Präses Manuel Starck die zum Ende des Jahres aus dem Amt scheidende Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein. Mit Blick auf die Zukunft betont sie: „Wir brauchen die Tradition und wir brauchen auch die Bewegung, die etwas aufbricht und neue Wege sucht“. Neue Projekte auszuprobieren und zu fördern, das sei ihr ein großes Anliegen gewesen.

Mit Blick auf die Forum-Studie spricht die Generalsuperintendentin von einem „großen Schrecken, wie viel wir übersehen und verdrängt haben“. Das sei für sie ein großer Schmerz und es sei die Aufgabe, Worte zu finden, die auch „die Betroffenen hören können und erreicht“.

Was sie uns noch zum Schluss ihrer Amtszeit sagen möchte? fragte der Präses: Die Menschen mögen in der Zuversicht zu bleiben. Diese Bindungskraft sollten wir als Evangelische Kirche fördern, betonte die Ulrike Trautwein.

Drei neue Projekte im Kirchenkreis

Danach stellten sich drei Kirchenkreisprojekte den Synodalen in Arbeitsgruppen vor: Queerbase, der in der Seniorenarbeit und dem geistlichen Zentrum angesiedelte Bereich Diagnose Demenz und das Projekt Rucksack – griffbereit.    

Prävention: aktueller Stand

Vier Gemeinden haben bisher noch kein Schutzkonzept vorgelegt. Leider liegen trotz Beschlusses der Synode noch nicht von allen Ehrenamtlichen erweiterte Führungszeugnisse vor. 2025 werden keine offenen Schulungen mehr angeboten, sondern Gemeinden fragen in Zukunft das Präventionsteam an, um den Weiterbildungsbedarf zu decken.  

Kreiskirchlicher Kollektenplan

Der Kreisjugendkonvent (KJK) stellt einen Änderungsantrag und bittet um Aufnahme von Kontour in den Kollektenplan. Es wird mehrheitlich beschlossen, sich überhaupt mit einem Änderungsantrag zu befassen. Die Kollekte an Himmelfahrt wird geteilt zwischen Kontour und dem Jugenddankopfer. Der geänderte Kollektenplan wird mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen beschlossen.

Immobilienwerk

Ajna Nickau als Vorständin des Ev. Immobilienwerkes stellt sich und das Portfolio ihres immobilienbereiches vor. Das Immobilienmanagement in den Kirchenkreisen Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf umfasst allein 205 Gebäude, davon sind 190 allein mit Mängeln behaftet. Lediglich zwei Kirchen und Kapellen sind kein Denkmal. Das Immobilienwerk nimmt an Fahrt auf. 55 Gebäude sind momentan in Bearbeitung von zuvor nur 32 Bearbeitungen.

Der Antrag, eine Stelle für „Klimaschutzkoordination“ zu schaffen, wird mehrheitlich angenommen.

Jahresabschlüsse

Die Jahresabschlüsse 2020, 2021 und 2022 werden einzeln abgestimmt und mit sehr großer Mehrheit angenommen.

Stellenplan 2025

Es sind zwei formale Korrekturen notwendig. Der Stellenplan wird mit großer Mehrheit bei drei Enthaltungen beschlossen.

Haushaltsplan 2025

Der am ersten Tag der Synode diskutierte Haushaltsplan wird bei einer Gegenstimme und vier Enthaltungen beschlossen.

Landessynode

Als zweite Stellvertretung „Ehrenamtliche“ für die EKBO-Synode wird Sabine Damian gewählt. Es gibt einen Ausblick von Claudia Bühler und Tobias Kapp auf die Landessynode, die ab Mittwoch (20.11.) tagen wird. 21 Anträge stehen auf der Tagesordnung.

Sonstiges

Die Frühjahrssynode (21.-22. Februar 2025) wird das Thema „Rassismuskritische Kirche und Antisemitismus“ behandeln. Eine Arbeitsgruppe bereitet die Synode vor. 


aus: www.ts-evangelisch.de

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