
25/06/2025 0 Kommentare
Was mache ich nach dem Abitur?
Was mache ich nach dem Abitur?
# Konfirmanden

Was mache ich nach dem Abitur?
Rosalie Teichmann gehört zu unserer Gemeinde und wurde in der Kirche Zum Guten Hirten im Mai 2022 konfirmiert. Gerade macht sie ihr Abi. Wie sie eine Entscheidung getroffen hat, was danach kommen soll, was ihre Kirche damit zu tun hat und wie Sie sie unterstützen können, schreibt sie hier:
Was mache ich nach dem Abitur? Als mein Abi näher kam, wurde diese Frage für mich immer wichtiger. Gleich studieren, Work-and-Travel, Reisen, ein Praktikum oder erstmal arbeiten?
Ich bin Rosalie Teichmann aus Friedenau, ich mache in diesem Sommer mein Abitur und habe mich entschieden, nach meinem Schulabschluss einen Freiwilligendienst mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) zu leisten. Mir wurde schnell klar, dass ich nach dem Abi nicht direkt mit einer Ausbildung oder einem Studium anfangen wollte. Doch mit der Frage, wie ich mein sogenanntes Gap-Year gestalten könnte, war ich aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten zuerst überfordert. Durch eine Veranstaltung in der Schule wurde ich dann auf die Möglichkeit eines FSJs im Ausland aufmerksam. Die Möglichkeit, für ein Jahr im Ausland zu leben, eine andere Kultur und Sprache intensiv kennenzulernen und sich mit einer sinnvollen Tätigkeit gesellschaftlich zu engagieren, hat mich sofort angesprochen. Nach langer Recherche über verschiedene Organisationen, Tätigkeitsbereiche und Länder, habe ich mich dann für die Organisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) entschieden.

ASF setzt sich seit 1958 für Frieden, Menschenrechte und die Erinnerung an die NS- Verbrechen ein. Freiwillige engagieren sich in verschiedenen Ländern: Sie begleiten Überlebende des Holocaust, unterstützen Menschen mit Behinderungen oder führen Gruppen durch Gedenkstätten. Im Kleinen, aber ganz konkret setzen sie so Zeichen gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Rassismus. Teil des Bewerbungsprozess waren Gespräche mit anderen Mitbewerbern und ehemaligen Freiwilligen, außerdem wurden wir genau über die verschiedenen Tätigkeitsbereiche und Ländern in den ASF-Freiwillige arbeiten, informiert.
Als ich dann die Zusage für meinen Platz in Belgien bekommen habe, habe ich mich unfassbar gefreut! Ich werde meinen Freiwilligendienst in Brüssel im Centre d’Études Guerre et Societé (CegeSoma) leisten. Das CegeSoma ist Teil des belgischen Staatsarchivs und beschäftigt sich hauptsächlich mit dem belgischem Widerstand im 20. Jahrhundert. Ich werde dort die Akten von Widerstandskämpfer:innen digitalisieren und auch in der Bibliothek und am Empfang aushelfen. Außerdem werde ich an einem Tag in der Woche im European Jewish Community Center helfen, Sabbat-Pakete an ältere jüdische Bürger zu verteilen. Ich freue mich sehr, während meines Jahres in Brüssel mehr über belgischen Widerstand im zweiten Weltkrieg und allgemein über belgische Geschichte zu erfahren, aber natürlich auch mehr über die jüdische Kultur und jüdisches Leben in Belgien zu lernen und dabei meine Französischkenntnisse zu verbessern.
ASF ist eine gemeinnützige Organisation, die auf Spenden angewiesen ist. ASF bietet jährlich bis zu 140 Stellen für Freiwillige in 11 verschiedenen Ländern an. Wir Freiwillige tragen alle etwas zur Finanzierung des Freiwilligendienstes bei und suchen idealerweise mindestens 20 Patinnen und Paten, die das Auslandsjahr mit einer monatlichen Spende von etwa 20 Euro unterstützen. Damit möchte ASF allen Freiwilligen ermöglichen, einen Dienst zu leisten, ohne selbst einen hohen Eigenbeitrag aufbringen zu müssen.
Als Patin oder Pate könnten Sie mich je nach Ihren Möglichkeiten auch gern mit einer anderen Spendensumme unterstützen. Während der Patenschaft erhalten Sie zwei persönliche Berichte mir und erleben so direkt das Freiwilligenjahr mit.
Unter diesem Link können Sie direkt eine Patenschaft für mich übernehmen. Ich würde mich sehr über Ihre Unterstützung freuen!
Rosalie Teichmann
Die Gemeinde Zum Guten Hirten hat für Rosalie eine Patenschaft übernommen. Wir wünschen ihr alles Gute und sind gespannt auf ihre Berichte.
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