
08/07/2025 0 Kommentare
Gottesdienst im Guten Hirten - Erfahrungen nach 18 Monaten
Gottesdienste im Guten Hirten - Erfahrungen nach 18 Monaten
# Gemeindekirchenrat

Gottesdienste im Guten Hirten - Erfahrungen nach 18 Monaten
Auszug aus dem Bericht des Gemeindekirchenrats der Ev. Kirchengemeinde Zum Guten Hirten an den Kreiskirchenrat des Ev. Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg über „Erfahrungen mit dem neuen Gottesdienstformat."
Nach der Entscheidung des Gemeindekirchenrats vom 8. Mai 2023 und dem Beschluss des Kreiskirchenrats des Ev. Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg vom 29. Aug 2023, das neue Format für Sonntagsgottesdienste in der Gemeinde Zum Guten Hirten zu realisieren, lud der GKR Vertreter:innen aller Gemeindegruppen zu einem „Workshops zur beschlossenen Neuordnung bei den sonntäglichen Gottesdiensten“ am 21. September 2023 ein.
Die Ergebnisse dieses Zusammenkommens wurden dem GKR am 9. Oktober 2023 vorgestellt. Ein erstes wichtiges Ergebnis war, aus diesem Workshop heraus eine die verschiedenen Bereiche der Gemeinde repräsentierende Arbeitsgruppe einzurichten und ihr den Auftrag zu erteilen, „die vorgeschlagenen inhaltlichen Ideen und Initiativen zu realisieren, diese auszuwerten, ob und wie sie sich in der Praxis bewähren, und schließlich die Ergebnisse festzuhalten.“
Ein zweiter wichtiger Ertrag des Workshop vom 21. September 2023 war es, diese „Ideen und Vorschläge“ zu bündeln und praxisrelevant zu strukturieren. Es waren im Wesentlichen:
- die Vorschläge des Familiengottesdienst-Teams aus einer Klausur dieses Teams vom Frühjahr 2023;
- die Ergebnisse einer Umfrage, die der Gemeindebeirat in Vorbereitung auf den Workshop in der breiten Öffentlichkeit des 37. Friedenauer Herbstfestes am 16. September 2023 erhoben hatte;
- die Ergebnisse des Workshops selbst, über die die Gemeindeöffentlichkeit durch einen ausführlichen Artikel in der Winterausgabe des Gemeindebriefes 2023 informiert wurde
Unter dem Namen „Gottesdienst-gestalten-Gruppe“ traf sich dieses Gremium sechsmal. Über die Arbeit der Gruppe selbst oder von ihren Teilprojekten wurde die Gemeindeöffentlichkeit über Gemeindeversammlungen (12. Nov 23, 25. Feb 24, 10. Nov 24 und 23. Feb 25) und den Gemeindeblog regelmäßig informiert.
Die wichtigsten Ergebnisse der einen Zeitraum von 20 Monaten umfassenden Arbeit und Erfahrungen mit dem veränderten Gottesdienstformat sind:
- Die Verständigung darauf, dass Kinder- und Familienfreundlichkeit der Gottesdienste Generationengerechtigkeit inkludiert. Jede Zielgruppenorientierung bei der Gestaltung von Gottesdiensten provoziert die Frage, was mit den Teilen der Gottesdienstgemeinde ist, die dann nicht zu einer bestimmten Zielgruppe gehören.
- Die Wichtigkeit der Raumgestaltung und ihrer Organisation durch den Kirchdienst wurde hervorgehoben und die gemeinschaftsfördernde Bedeutung des im Anschluss an den Gottesdienst stattfindenden Kirchencafés.
- Die Zahl der Gottesdienstbesucher:innen hat sich besonders wahrnehmbar seit Herbst 2024 ausweislich des Kollektenbuches sehr erfreulich entwickelt. Im Durchschnitt besuchen 80-100 Menschen einen normalen Sonntags-Gottesdienst und dies unabhängig davon, welches Format „dran“ ist und unabhängig von der Person des/der Prediger:in. Die Zusammensetzung der Gottesdienstgemeinde variiert je nach Themensetzung und Gottesdienstformat. Die erfreuliche Entwicklung geschieht vor dem Hintergrund der seit einem Jahr bestehenden Vakanz im Pfarrdienstbereich und der Notwendigkeit, für den Predigtplan in großem Umfang Gastpredigerinnen und Gastprediger zu gewinnen.
- Die Einführung eines Einlegeblattes zur Orientierung in der Liturgie hat sich bewährt und die erforderliche Produktion von Liturgieblättern in der Regel überflüssig gemacht.
- Kinderzeit: Die Zahl der Kinder schwankt extrem: zu den normalen Gottesdienst sind wenig bis keine Kinder da, bei besonderen Gottesdienst oder Gottesdiensten mit Taufen kann es vorkommen, dass die Sakristei für die Kinderzeit auch zu eng wird. Fazit: Kinder- und Familienorientierung wird gewünscht und situationsbedingt selektiv wahrgenommen. Darum ist es umso wichtiger, das Angebot aufrecht zu erhalten und öffentlich bekannt zu machen.
- Die Erfahrungen mit dem Einsingen 10 Minuten vor Gottesdienstbeginn seit Anfang September 24 sind sehr erfreulich. Das Angebot lässt sich gut in die Anfangsphase des Gottesdienstes integrieren und fördert die gesangliche Beteiligung der Gottesdienstgemeinde.
- Fürbittenpraxis: Sie ist durch die Einführung eines „Fürbittbaums“ im Blick auf die Gemeindebeteiligung sehr bereichert und nach wie vor im Prozess mit vielen Möglichkeiten beim Umgangs mit den Fürbitten. Es entstand eine eigene „Fürbittgruppe“, die dieses wichtig Anliegen der einer integrativen gemeindlichen Gebetspraxis begleitet und auch für die praktischen Dinge sorgt.
In den Zeitraum der Neugestaltung der gemeindlichen Gottesdienstpraxis fällt auch die Gründung des „Pfarrsprengels Kirche in Friedenau“ und die Aufgabe, die Organisation des Gottesdienstes regional zu denken. Erfreuliche Beispiel sind hier die gemeinsamen Gottesdienste mit der Philippus-Nathanael-Gemeinde, z.B. in der Christmette (in ZGH) oder am Ostermorgen (in der Philippus-Kirche). Die Bedeutung des ersten (!) gemeinsamem Festgottesdienstes beider Gemeinden im Zusammenhäng mit den kommunalen Festlichkeiten zum 150.-jährigen Bestehens Friedenau ist dabei nicht zu unterschätzen.
Berlin, den 7. Juli 2025
Claudia Bühler, Vorsitzende des GKR
Pfr. Peter Martins
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